Oetwil am See: Vom 20. Oktober bis 12. November findet in der Galerie Jeannette Catrina eine Ausstellung mit Werken von Gisela Krause statt. Krause, die in Deutschland geboren wurde, aber seit 1966 in der Schweiz lebt, hat 1986 den Preis der Stadt Winterthur und 1990 den Internationalen Syrlin-Kunstpreis Stuttgart gewonnen.
In den letzten Jahren hat sich in ihrer Arbeit Arbeit ein Umbruch, eine Erweiterung der Möglichkeiten vollzogen. Ihre Bilder waren lange Zeit ausschliesslich figurativ, die menschliche Figur stand im Vordergrund. In den neueren Arbeiten spielen Farbe und Stimmung eine grössere Rolle, die Figur ist oft nur noch rudimentär zu erkennen. Hinzugekommen sind auch die räumlichen Arbeiten, Raumbilder oder Raumzeichnungen genannt. In ihnen wird die zweidimensionale Malerei oder Zeichnung in die Dreidimensionalität umgesetzt. Die Handschrift ist die gleiche geblieben: das Flüchtige, Bewegte, als wollten sich die Formen und Farbtöne nicht endgültig festlegen. Diese Mittel entspringen dem Wissen um die Veränderlichkeit und Relativität der erfahrbaren Wirklichkeit. Der Wunsch nach Dauer im Fliessen der Zeit drückt sich aus in vielschichtigen Formen und Konturen, in der Mehrdeutigkeit. Der Schriftsteller Martin Steiner aus Zürich nennt diesen Stil programmatisch, apostrophiert die Malerei von Gisela Krause als abstrahierenden Realismus.
pd, Zürichsee-Zeitung