Gisela Krauses Bäume haben etwas Menschliches

Die Baumbilder, “Singender Baum” und “Baum – männlich-weiblich” sind zwei der ausgestellten Werke in der Galerie “arte nuova” Flawil. Gisela Krause hat sie geschaffen, da sie etwas Menschliches m den Bäumen zeigen will.

Baumbilder, Personnages, Wasserbilder, Mann meiner Träume – dies alles sind Begriffe, die einen Bereich dieser Ausstellung bilden. Verbunden werden diese Gebiete durch einen individuellen, lockeren Zug, der etwas Spielerisches und Gegenständlich-Abstraktes enthält.

Vier Bäume erklären alles

An der Vernissage kam der Kunstkritiker Roland Mattes in seiner Rede auf das Thema Baum zu sprechen. Der Baum sei ein Symbol für die Position des Menschen, Ausdruck seiner Befindlichkeit. Vier Bäume in dieser Ausstellung erklären im Grunde alles, was Gisela Krause in den letzten drei Jahren geschaffen hat. Roland Mattes sagte: “Mit dem Baum verbinden wir die Vorstellung von Wurzeln schlagen, der Baum hält auch starkem Wind stand und er respektiert das Klima, Sonne und Schatten, Sommer und Winter, die Landschaft wäre leer ohne ihn, im Verein mit anderen Bäumen ist er die grüne Lunge für unser Leben.”

“Mann meiner Träume”

Eine andere Werkgruppe in dieser Ausstellung steht unter dem Titel “Mann meiner Träume”. Das ist ein Bilderzyklus, der im Jahre 1991 entstanden ist. Gemäss Roland Mattes stehen diese Bilder zwischen dem Wunsch der Integration männlich-weiblich. Wie die Bäume offen sind, so sind auch diese Bilder offen, fragmentarisch, ergänzungsbedürftig. “Figur im Aufbau” zeigt. dass alles noch entwicklungsfähig ist. Vorstellungen lassen sich einbringen, Träume können noch erfüllt werden, der Partner ist Wünschen gegenüber offen.

Wasserspiele

Sie habe sich vorgenommen nie abstrakt zu malen, sagte Gisela Krause. In den Wasserbildern durchbricht sie dieses Prinzip etwas. Das Wasser und seine Bewegungen fasziniert sie. Seine sich verändernde Oberfläche ist den Farben und Formen und Figuren nach wandlungsfähig. Ein Spritzer hat eine eigene Faszination, eine ruhige Fläche wirkt entspannend und beruhigend. Roland Mattes sieht im Durchgang der Künstlerin ins Wasser eine Art Öffnung, einen Durchgang, wie es eine Höhle für den Romantiker war …

Rolf Schnelli, Ostschweiz